Humboldt-Stipendiaten forschen für Medikamente von morgen

Die Universität Bielefeld ist beliebt bei internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Platz 11 von 79 gerankten deutschen Hochschulen im Humboldt-Ranking 2014. Einen universitätsinternen Rekord legt derzeit Professor Norbert Sewald vor: Fünf Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler der Alexander von Humboldt-Stiftung forschen in seiner Arbeitsgruppe Organische und Bioorganische Chemie an Medikamenten für unterschiedliche Krankheiten.
Die Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit ihren Forschungsgebieten in Kürze:
Der Glutenunverträglichkeit auf der Spur
Professorin Dr. Veronica Isabel Dodero, Universidad del Sur-INQUISUR, Bahia Blanca, Buenos Aires (Argentinien).
Warum zeigen viele Menschen eine ausgeprägte, negative Reaktion auf Gluten, einem häufigen Bestandteil vieler Getreideprodukte? Mit ihrer Forschung versucht Professorin Dodero, die Entwicklung einer Glutenunverträglichkeit auf molekularer Ebene aufzuklären. Eine Ursache für diese komplexe Autoimmunerkrankung scheint unter anderem der in hohen Mengen im Gluten vorhandene Eiweißstoff Gliadin zu sein. Um dessen Einfluss bei der Entstehung einer Glutenunverträglichkeit genauer zu verstehen, analysiert die Chemikerin Teile des Gliadins, sogenannte Peptide, auf dessen Struktur. Sie erhofft sich, auf mögliche Angriffspunkte für eine Therapie schließen zu können. Sie bleibt für zwei Jahre in Bielefeld.
Pilze als Quelle potenzieller Medikamente zur Malariabekämpfung
Professor Dr. Bruno Lenta Ndjakou, University of Yaoundé, Higher Teacher Training College, Yaoundé (Kamerun).
Vom traditionellen Heilverfahren bis zum Krebsmedikament
Dr. Negera Abdissa Ayana (Assistant Professor), Jimma University, Jimma City (Äthiopien).
Zyklische Peptide als Ausgangspunkt neuartiger Medikamente
Dr. Elmira Ghabraie, K. N. Toosi University of Technology, Teheran (Iran).
Die Natur als Vorbild – Eiweiß-ähnliche Moleküle im Kampf gegen Alzheimer
Dr. Sandip Jadhav, Indian Institute of Science Education and Research, Pune (Indien).
Bis auf Dr. Sandip Jadhav werden alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch ein Georg Forster-Forschungsstipendium der Humboldt-Stiftung gefördert. Die Stiftung vergibt bis zu 80 Georg Forster-Forschungsstipendien pro Jahr, acht dieser Stipendiatinnen und Stipendiaten gehen in diesem Jahr an die Universität Bielefeld. Mit ihren Forschungsvorhaben sollen die geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung ihres Herkunftslandes oder ihrer Herkunftsregion leisten. Außerdem tragen sie zum Austausch von Wissen und Methoden zwischen Deutschland und ihrem Herkunftsland bei.